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Anhaltendes, wirkungsvolles BGM ist eine Herausforderung im Gesundheitsmanagement. Seit dem Jahr 2013 ist die psychische Gefährdungsberurteilung verpflichtend für Unternehmen und Betriebe. Die Vorteile liegen auf der Hand: motivierte, engagierte Beschäftigte führen zur höheren Produktivität, reduzieren Fehlzeiten und verringern die Fluktuation. Gleichzeitig steigert es die Attraktivität als Arbeitgeber, da sich das Unternehmen um das Wohlbefinden der Belegschaft kümmert. Wie Unternehmen wirklich unterstützen können, erklären wir hier.

Berufe im Schichtbetrieb sind höher gefährdet traumatische Ereignisse zu erleben

Bei einigen Berufsgruppen ist das Risiko, ein traumatisches Ereignis am Arbeitsplatz zu erleben, deutlich höher. Besonders auffällig dabei ist, dass es sich dabei um Berufsfelder handelt, die vorwiegend im Schichtdienst ausgeübt zu werden. Darunter fallen Einrichtungen wie:

  • Medizinische Sektoren: Krankenhäuser, Psychiatrien und Pflegeeinrichtungen
  • Sicherheitssektoren: Feuerwehren, Rettungsdienste, Notfallseelsorge, Bundesgrenzschutz, Polizei, Justizvollzugsanstalten und Sicherheitsunternehmen
  • Soziale Sektoren: Arbeits- und Sozialämter, Kindertageseinrichtungen und Schulen, Spaß- und Freizeitbäder
  • Verkehr und Industrie Sektoren: Mitarbeitende im Berufskraftfahrunternehmen, bei der Bahn oder Beschäftigte, die mit Maschinen oder Werkzeugen arbeiten
  • Personen, die beruflich in Kriegsgebieten im Einsatz sind (beispielsweise aus dem Militär oder Journalismus)
  • Banken / Sparkassen 
  • Kassenarbeitsplätze im Einzelhandel
Prävention im Alltag der Mitarbeiter *innen

Um den Umgang mit Stresssituationen und außergewöhnlichen Belastungen zu erlernen, gilt es die Mitarbeiter bei Präventivmaßnahmen zu unterstützen. Idealerweise erfolgt dies integriert in das Arbeits- und Privatleben. 

Beispielsweise durch Erste-Hilfe-Kurse und Förderung der Resilienz. Dabei geht es auch um die Unternehmens-Resilienz und Unternehmenskultur. Team-Resilienz ist eine wichtige Säule für die gesamten Abläufe der Unternehmen und Einrichtungen. 

Um eine starke Teamresilienz aufzubauen, ist die Förderung und Schulung der einzelnen Teammitglieder unverzichtbar. Damit Mitarbeiter *innen ihre Widerstandsfähigkeit ausbauen ist es unverzichtbar, dass sie ihren persönlichen und individuellen Weg finden. So gilt es bspw. herauszufinden, welche Entspannungsformen für den Einzelnen am besten wirken und auch wie der Ernährungsstil ohne zu große Einschnitte in die individuelle Lebensgestaltung passt. Denn je mehr im eigenen Leben verändert werden soll, desto größer wird der Widerstand. Und der Plan der guten Vorsätze geht nach hinten los. Statt die Zufriedenheit zu erhöhen, steigt der Frust. Gerade unter Schichtarbeitenden gibt es keinen Plan A, welcher für alle gleich gut funktioniert. 

Idealerweise laufen die Maßnahmen von Resilienz der Einzelpersonen zur Team-Resilienz fließend ineinander. Damit wird der Unternehmenserfolg nachhaltig gesteigert.

Notfallpsychologie im Rahmen eines BGM

Sollten Ereignisse auftreten, welche die Widerstandskräfte dennoch außer Kraft setzen, ist es hilfreich im Rahmen eines BGM einen psychologischen Dienst oder psychologische Ersthelfer im Netzwerk zu haben. Diese können extern oder intern sein. Wichtig dabei ist, dass es den MitarbeiterInnen möglich ist, diese anonym zu nutzen und klar zu kommunizieren, dass dieses Angebot keinerlei disziplinarische Auswirkungen haben wird. Die Unterstützung der psychischen Gesundheit des Mitarbeiters, soll hierbei klar im Fokus stehen.

Um dies zu erreichen, ist es hilfreich ein Krisenintervationsteam aufzubauen. Dafür können Betriebe einzelne Mitarbeiter auf freiwilliger Basis zusatzschulen lassen. Dies stützt Unternehmen und Betriebe auch im Falle von Wirtschaftskrisen, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitskrisen wie bspw. Corona und die allgemeine Firmengesundheit.

Mitarbeiter einbeziehen

Je mehr Mitarbeiter in die Gestaltung und Abläufe eingebunden werden, desto stärker fördert man bereits durch Nachfragen der Bedürfnisse bereits die Unternehmensresilienz. Es kann wirklich einfach sein, eine psychische Gefährdungsberurteilung zu erstellen. Das Programm von ShiftMaids, kann bei der psychischen Gefährdungsberurteilung und beim Aufbau einer starten Unternehmenskultur in Verbindung mit der Unternehmensresilienz unterstützen.

Über die Autorin

Niki ist aktive Flugbegleiterin und Mit-Gründerin von ShiftMaids. ShiftMaids entstand mit Tina Dachlauer aus der Erkenntnis, dass alle Schichtarbeiter *innen die gleichen Kernprobleme haben, die Theorie aber völlig von der Praxis abweicht.